leise jetzt, die welt liegt in tiefem schlaf. unter der schneedecke gönnt sich die natur ihre wohlverdiente atempause. nichts muss geschehen. kein wachstum, kein werden, kein vergehen, nur das sein. wie eine wiederkehrende traumzeit, die möglichkeit, zur ruhe zu kommen.
…
ja, schön wärs, wenn diese winterliche ruhephase noch gültigkeit hätte. aber getrieben von dem wahn, durch seinen geist und seine erfindungsgabe alles lenken, anpassen und durchsetzen zu können, hetzt der mensch auch im winter auf eingefahrenen bahnen. wehe, wenn dann der schneematsch auf den straßen die fahrt erschwert, wenn gar am flughafen nichts mehr geht. wo soll das denn noch hinführen, wenn man seinen winter-urlaub im januar nicht antreten kann, nur weil schneegestöber und eis einen sicheren flug in den süden unmöglich machen.
an dieser stelle möchte ich mich für die winterruhe aussprechen. für ein durchatmen, ein loslassen von eingefahrenen alltagsriten. was brauchen wir denn wirklich? denkt mal darüber nach, das ist nicht viel. manchmal reicht es auch aus, einfach nur bei sich zu sein. einfach nur sein. wie erholsam.
die winterruhe